Vietnam richtet erste Tierschutzkonferenz aus

2. Oktober 2014

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Diesen Monat fand in Ho-Chi-Minh-Stadt Vietnams erste Tierschutzkonferenz statt – ein bedeutender Schritt, um Tierschutz zu einem wichtigen Teil der Zukunft Vietnams zu machen.

Veranstaltet durch die Yeu-Dong-Vat-Organisation, Humane Society International, Karios Coalition und Animals Asia, bot die Konferenz Tierschutzvertretern aus ganz Vietnam die Möglichkeit über die Haltung von Haus- und Nutztieren und den Schutz von Wildtieren zu diskutieren.

Tuan Bendixsen, Animals Asias Direktor in Vietnam, der auf der Konferenz sprach:

“Tierschutz ist für Vietnam etwas vollständig neues, aber die Menschen beginnen – auch dank Veranstaltungen wie dieser – ein wesentlich besseres Verständnis für die Hintergründe zu bekommen. Das ist selbstverständlich ein Riesenschritt für ein Land, das sich im Aufbruch befindet und wirtschaftliche Interessen noch über den Schutz der Kreatur stellt. Aber die Akzeptanz für Tierschutz steigt und diese Veranstaltung ist ein gewaltiger Schritt in die richtige Richtung.”

Die wichtigsten Themen der zweitägigen Konferenz, waren der Handel mit Hundefleisch, die fehlenden Verordnungen für Schlachthäuser im ganzen Land und der Mangel von Regeln für das Wohlergehen von Wildtieren in Gefangenschaft.

Le Duc Chinh, Koordinator der Asia Canine Protection Alliance (ACPA) in Vietnam, brachte seine Bedenken in Richtung Tierschutz und dem Handel von Hundefleisch zum Ausdruck. Geschätzte 5 Millionen Hunde werden jährlich durch die Hundefleischindustrie alleine in Vietnam getötet. APCA berichtet, dass die Hunde oft mit Eisenstangen in viel zu kleine Käfige gezwungen werden, um dann zu den Restaurants transportiert zu werden.

ANH TUAN PRESENTATIOn

Chinh erklärt:

“Zwar ist das Gewerbe nicht verboten, doch verläuft der Handel mit Hundefleisch weitgehend unreglementiert. Millionen von Tiere werden unter furchtbaren Bedingungen aus Kambodscha, Thailand und Laos nach Vietnam geschmuggelt.”

Das Fehlen geeigneter Maßnahmen um das Wohlergehen von Tieren zu schützen, die zum Verzehr durch Menschen vorgesehen sind, wurde auch im Bezug auf Nutztiere erörtert. Es wird angenommen, dass es im Land bis zu 28.500 kleinere Schlachthäuser gibt, die meistens nicht registriert sind und die überdies auch noch von schlecht ausgebildetem Personal betrieben werden.

Vi Thao Nguyen, Mitgründer von Yeu Dong Vat:

“Die Definition des Tierschutzes ist in Vietnam immer noch etwas eigenartig und vage. Durch diese Konferenz möchte ich erreichen, dass die Öffentlichkeit versteht, dass jedes Tier, jede Kreatur, einen Anspruch auf ein grundlegendes Wohlergehen hat. Auch wenn es für den Verzehr aufgezogen wird, hat es kein vermeidbares Leid verdient.

Die lokalen Medien waren umgehend zur Stelle und die beliebte Tageszeitung Toui Tre berichtete, zusammen mit regionalen Fernsehsendern, über die Veranstaltung.

Jill Robinson, Gründerin und Vorstand von Animals Asia:

“Wir sind begeistert über die unglaublich positiven Reaktionen von Teilnehmern und Presse. Diese Konferenz war enorm wichtig, nicht nur als erster Schritt um Kontakte zwischen den Hauptvertretern des vietnamesischen Tierschutzes zu knüpfen, sondern auch um die Idee einem völlig neuen Publikum weiter zu geben. Wir spüren, dass ein Punkt erreicht ist, ab dem sich Vietnam, trotz aller wirtschaftlichen Schwierigkeiten und über alle Aspekte der Gesellschaft hinweg, ernsthaft mit dem Tierschutz auseinandersetzt.”

Animal welfare


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