Zoo beendet Tiervorführungen nach Kampagne von Animals Asia

16. Dezember 2014

Elephant performance, China

Nach einer landesweiten Aktion von Animals Asia, kündigte der Zoo in Hangzhou an, mit Tiervorführungen aufzuhören.

Nach nahezu zwei Jahrzehnten permanenter Tiervorführungen, hat der Zoo in Hangzhou im November mitgeteilt, dass damit ab Jahresende Schluss ist.

Der staatliche geführte Zoo unternimmt diesen Schritt in Übereinstimmung mit einer Direktive, die die Regierung im Jahr 2011 ausgab, um Tiervorführungen aus Zoos zu verbannen.

Nachforschungen von Animals Asia zeigen jedoch leider, dass etwa die Hälfte der chinesischen Zoos Schlupflöcher findet, um der Anordnung der Regierung zu entgehen, die vor drei Jahren erlassen wurde.

Wang Hongbo, der stellvertretende Zoodirektor in Hangzhou, erklärte die Verzögerung mit laufenden Verträgen, die mit den Trainern bestehen, die diese Vorführungen durchführen. Vereinbarungen, die bis zum Ende des Jahres 2014 laufen, werden nun nicht mehr verlängert.

Tiger performance, China

Animals Asias Tierschutzdirektor Dave Neale:

“Wir freuen uns sehr, dass der Hangzhou Zoo schließlich mit der staatlichen Anordnung, Tiervorführungen zu unterlassen, konform geht. Wir haben lange und hart dafür gekämpft und es ist schön zu sehen, dass die Mühe nicht umsonst war.”

Im Juli dieses Jahres wählte Animals Asia Hangzhou für seine Bemühungen aus, Tiervorführungen zu stoppen. Im Zuge umfangreicher Öffentlichkeitsarbeit wurden Transparente auf dem Gelände des Flughafens von Hangzhou ausgestellt, der mit 23 Millionen Fluggästen pro Jahr hoch frequentiert ist.

An "anti animal performance" poster at Hangzhou Airport (1)

Unterstützt wurde die Plakataktion auch von Prominenten wie dem Star Karen Mok, die 2008 bei den Olympischen Spielen in Beijing die Olympische Fackel trug.

Die Plakate enthielten folgende Botschaften:

- Kein Applaus notwendig – nur Zuwendung gesucht -- Bitte stoppt den Missbrauch von Tieren, lehnt Tiervorführungen ab!

- Für eine Vorstellung werden den Tieren Zähne entfernt und Klauen gestutzt

- Für eine Vorstellung werden Tiere angebunden und eingesperrt, sie leiden unter Hunger und Durst

- Für eine Vorstellung werden Tiere mit der Peitsche abgerichtet

- Beginne bei Dir selbst: Sag “Nein” zu Tiervorführungen!

Anti Animal Performance - Hangzhou (2)

Dave Neale dazu:

“Ich hoffe sehr, dass Zoodirektoren wahrnehmen, dass sich die Einstellung der Mehrheit ihres Publikums in Richtung Tierschutz verändert. Hoffentlich sehen die Betreiber die Sache schließlich so, wie ihre Besucher es tun– es ist einfach nicht mehr zeitgemäß.”

Eine Untersuchung, die Animals Asia in China durchführte, deckte auf, dass 47% der Zoos der gesetzlichen Anordnung von 2011 nicht nachkommen und weiterhin ungesetzliche Tiervorführungen durchführen.

85 von 181 Zoos gaben am Telefon unumwunden zu, dass bei ihnen nach wie vor Tiervorführungen stattfinden. Die meisten der Zoos, die das Gesetz missachten, liegen im Osten des Landes.

Schimpansen, Kamele, Elefanten, Pfaue und Rote Pandas gehören zu den Tieren, die für Tiervorführungen „verwendet“ werden. Meistens sind es jedoch Löwen, Makaken und Mondbären.

Anti Animal Performance poster

Unglücklicherweise und entgegen der Ankündigung, Tiervorführungen ganz einzustellen, hat der Zoo in Hangzhou jedoch unmissverständlich klargestellt, dass es Vorführungen von Seelöwen weiterhin geben wird.

Wang Hongbo im Zoo von Hangzhou argumentiert, das man das Gesetz so auslegen kann, dass sich die Anordnung wohl nur auf Landtiere erstreckt. Animals Asia widerspricht dem entschieden.

Animals Asia hat in den letzten Jahren daran gearbeitet, die Grausamkeit hervorzuheben, die mit Tiervorführungen in chinesischen Zoos verbunden sind.

Der Plakatwettbewerb ‘Not Born to Perform’ (Nicht geboren um Kunststücke zu machen) übertraf im Jahr 2013 alle Erwartungen. Die Qualität der 2.000 Einsendungen war so hoch, dass sich der Zoo in Beijing, der älteste und angesehenste des Landes, bereit erklärte,  die Werke im Jahr 2014 auszustellen.

Anti Animal Performance - Hangzhou (1)


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