Nanning Tagebuch gewährt Ihnen einen Einblick in eine Bärengallefarm die in ein Rettungszentrum umgebaut wird. Der gesamte Umbau wird zwei Jahre dauern und wir werden jeden einzelnen Schritt auf diesem Weg dokumentieren.
Wir sind unserem brillanten Animals Asia Bären und Veterinär Team zu Dank verpflichtet, dass sie mit uns Ihre Gedanken und Herausforderungen teilen.
Die Lebensbedingungen der Bären sind schlecht und logischerweise sind die Fähigkeiten der ehemaligen Farmmitarbeiter noch nicht auf dem neuesten Stand. Aber ich war erleichtert dass beides besser war als meine schlimmsten Erwartungen und es war ermutigend zu sehen, dass wir dazu fähig sind uns mit einigen Problemen sofort auseinander zu setzen. Bis jetzt haben wir Ihre Ernährung umgestellt und so Ihre Lebensumstände deutlich verbessert. In der Zukunft werden wir die kompletten Arbeitsabläufe und die Bärenpflege generalüberholen müssen. Im Grunde verlangen wir eine komplette Umstellung der Bärenfarmmitarbeiter im Bezug auf deren Verständnis der Bärenpflege.
Wir müssen ihnen deutlich machen, wie viel sich von nun an verbessern wird. Es ist ein weiter Weg von wo wir jetzt stehen bis zu glücklichen Bären und glücklichen Mitarbeitern.
Ich bin mit meinen Kollegen zur Bärenfarm in Nanning gefahren, um mit Fütterung und Einweisung des Bärenpersonals vor Ort zu helfen. Schon bald nach unserer Ankunft haben wir uns an die Anlage und die Bären gewöhnt.
Die Welpen und das Umfeld in dem sie leben, haben mich am meisten betroffen. Sie wurden in solch eingeschränkten Verhältnissen gehalten und schauten so erwartungsvoll, weil sie raus wollten. In den zwei Tagen die wir dort verbrachten, haben wir dem ehemaligen Personal beigebracht wie man die Bären richtig füttert. Bislang fuhren Sie mit einem Wagen in den Stall, auf dem sich ein Haufen Essen befand und haben Ewigkeiten damit verbracht das Essen in die Futternäpfe zu schaufeln. Sobald sie damit anfingen, wurden die Bären ungeduldig und aufgebracht weil sie auf Ihre Portion warteten. Jetzt portionieren wir das Essen schon vorher in die Näpfe und sparen so Zeit beim Verteilen und die Nerven der Bären.
Wir sind auf weitere Probleme gestoßen während wir dort waren. Zum einen gibt es keine Wasserschalen. Sie haben nur Futternäpfe, in die auch Wasser gegeben wird. Diese Näpfe sind nicht fixiert, so können die Bären sie leicht umstoßen. Wenn das passiert und sie Ihre Ration an Wasser verschütten, bleiben Sie durstig.
Es gibt auch keine Griffe an den Käfigen der Bären, um Sie zu transportieren. Bärenpfleger müssen Ihre Hände direkt in den Käfig stecken und riskieren so, von den Bären verletzt zu werden. Dies ist ein Bereich in dem die Bärenpfleger unsere Hilfe brauchen und unser Ziel ist es, auch Ihre Bedingungen zu verbessern.
Der Zustand des Stalls ist auch nicht hygienisch. Es gibt Flecken von Fäkalien und Urin, die sich dort höchstwahrscheinlich schon seit langem angesammelt haben. Die vorläufige Behausung der Bären zu desinfizieren ist uns ein großes Anliegen.
Ich bete dafür und ich wünsche mir ein besseres Umfeld für die Bären und für alle in Gefangenschaft lebenden Tiere.
Die erfolgreiche Umschulung des Teams in Nanning beruht auf mehr als nur auf formelles Training. Einige der wichtigsten und eindringlichsten Lektionen können über Mitgefühl zu jedem Individuum vermittelt werden – erkennen, dass jeder Bär seine eigenen Bedürfnisse hat. Als Betreuer der Bären ist es unsere Pflicht, zu gewährleisten, dass jeder von ihnen ein erfülltes und bedeutungsvolles Leben führen kann.
Leitende Bärenpflegerin und Übersetzerin Mary, CBRC Teamleitung Lu Wen Juan und ich, haben diese Woche drei weitere Tage mit dem Bärenpfleger Team in Nanning gearbeitet. Bereits bei der Ankunft wurden wir sofort damit konfrontiert, dass es kein Wasser gab. In dem heißen und schwülen Klima von Nanning führte dies zu 130 überhitzten und sehr durstigen, leidenden Bären.
Eine defekte Pumpe, etwas weiter weg von der Farm, bedeutete dass kein Wasser mehr in die drei Stallungen gepumpt wurde. Mit keiner anderen Optionen, sammelte ich unser Wasser ein und teilte es mit den Bären in Haus 3. Ich bin damit nicht sehr weit gekommen, die meisten Bären bekamen nur einen Schluck ab, doch hoffentlich hat es geholfen, den ersten Durst zu erleichtern.
Glücklicherweise wurde durch Reparaturarbeiten gewährleistet, dass Wasser wieder in die Farm gepumpt wurde. Die Topographische Lage der Örtlichkeit bedeutete dass Haus 3, die am niedrigsten gelegene Stallung, als erstes mit Wasser versorgt wurde, aber es würde Stunden dauern, bis die anderen Bären mit Wasser versorgt werden würden.
Wir haben die Geräte, die eigentlich für den Transport der Futtermittel benutzt wurden, nun dazu benutzt, um Wasser zu sammeln und dies zu den Bären in Haus 1 und 2 zu transportieren. Wir hatten kaum eine Chance Wasser in die Näpfe zu füllen, ohne dass die Bären bereits eifrig anfingen aus ihnen zu trinken – die Stallungen verfielen in Stille, man konnte nur noch die Geräusche von wasserschlürfenden Bären hören.
Als die Wasserzufuhr wieder hergestellt war, füllten wir alle Näpfe der Bären bis sie nicht mehr trinken konnten. Weil manche der Bären in Nanning Wasserfans zu sein scheinen und es lieben sich vom Wasserstrahl anspritzen zu lassen – haben wir Zeit mit jedem einzelnen verbracht, um sie abzuduschen und abzukühlen.
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