Nanning Tagebuch: Hoffnung auf eine bessere Zukunft

11. Juni 2014

nanning diaries

Unser Nanning Tagebuch gewährt Ihnen einen Blick ins Innere einer Bärenfarm, die dabei ist ein Rettungszentrum zu werden. Der gesamte Umbau wird zwei Jahre dauern und wir werden jeden einzelnen Schritt auf diesem Weg dokumentieren.

Nur weil unsere wunderbaren Bärenteams und unsere Tierärzte bereit sind, ihre Gedanken und ihre Herausforderungen mit uns zu teilen, ist dies möglich. Dafür danken wir ihnen herzlich.

Zeng Yi, stellevertretende Teamleitung

28.5.2014

Zeng Yi headshot borderWenn ich über den Besuch der Bärenfarm in Nanning schreiben soll, weiß ich nicht wo ich anfangen soll, ich hatte so viele gemischte Gefühle und einige davon waren wirklich schwer auszudrücken.

Nanning ist eine schöne, von Bergen umgebene Stadt und als ich in Huahua ankam, war ich sehr aufgeregt die Bären zu sehen. Ich konnte es kaum erwarten.

Doch als ich dort ankam, war ich schockiert von den Bären und Ihren Lebensumständen.

Ich weiß nicht wie ich beschreiben soll was ich gefühlt habe, als ich zum ersten Mal eines der Bärenhäuser betrat und diese abgemagerten Bären in Ihren winzigen Käfigen sah. Einige starrten mich an als ich näher kam, andere zeigten stereotypes Verhalten in ihren kleinen Gehegen.

Mir war zum Weinen zumute.

Ich hatte vor meiner Reise versucht mich auf den Anblick unterernährter Bären vorzubereiten und einige Bilder gesehen, doch was ich dann sah, war jenseits meiner Vorstellung. Ich glaube nicht, dass irgendjemand wirklich verstehen kann wie es hier ist, bis man es persönlich gesehen hat.

Bei unserer Ankunft gab es kein Wasser, die Mitarbeiter hier sagten, dass dies sehr oft geschieht.

Ich kann nicht glauben, wie die Bären die Hitze aushalten ohne Trinkwasser. Als wir den Bären unsere Wasserflaschen anboten nahmen sie es gierig an.

Für mich war der glücklichste Moment als ich den Bären Futter und Wasser anbieten konnte. Das neue Futter ist für sie das beste Erlebnis. Sie lieben Wasser und sie wollen darin plantschen und genießen es, eine kalte Dusche zu bekommen. Sie drehen und wenden sich, damit wirklich der ganze Körper nass wird und sie schütteln sich immer wieder, wobei sie mich auch mit Wasser bespritzen.

Ich weiß, dass einige der Arbeiter sich auch um die Bären sorgen. Einige kennen die individuellen Gewohnheiten der Bären – mancher Bär mag keinen Kohl oder andere Bären essen keine Tomaten.

Mit diesen Menschen und unter der Leitung von Heidi Quine (Leitende Bärenmanagerin) bin ich sicher, dass wir aus diesem Ort in Zukunft etwas ganz besonderes machen können.

Die Bären erwartet eine schöne Zukunft – ohne Leid und Schmerz.

Ich hoffe nur, dass wir noch mehr Farmen in Rettungszentren verwandeln können und so noch mehr Bären eine gute Zukunft ermöglicht werden kann.

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Heidi Quine, leitende Bärenmanagerin

29.05.14

Heidi Quine headshotBorderAls ich durch Haus 3 ging, um den Bären Wasser zu bringen und sie abzuduschen, traf ich auf eine Bärin die ganz am Ende des Korridors in einem Betonkäfig lebt.

 Andere Bären rannten üblicherweise zu dem Käfig, wo ihnen ehemals der Gallensaft abgezapft wurde, wenn ich ankam, um Abkühlung und etwas zu trinken aus dem Schlauch brachte. Doch nicht dieses Mädchen, sie saß ruhig auf den Betonstufen die zu ihrem Käfig führten und drehte mir den Rücken zu, Kopf hoch in den Himmel gestreckt. Ihre Nase zuckte und sie versuchte, einen Geruch einzufangen. Ich rief sie an, um herauszufinden ob sie baden wolle. Doch sie drehte nur den Kopf und schaute über die Schulter, um daraufhin wieder resigniert nach oben zu starren. Ich trat vor, um zu sehen auf was sie schaute. Doch ich konnte nur vier schmutzige Zementwände sehen und einen bleichen Himmel darüber. Die einzige Abwechslung in dieser öden Umgebung war ein einzelner Ast, der gerade so über den Wänden ihrer Zelle sichtbar war.

Ich weiß nicht, wie die Seele dieser unglaublich intelligenten und emotionalen Bären in einer solch kahlen und feindseligen Umgebung überlebt. Doch eines Tages wird dieser Bär und ihre Nachbarn erkennen, was es bedeutet im Gras unter einem Baum zu sitzen und die Erinnerung an ihre Gefangenschaft hinter sich lassen zu können.

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