Katie und Mac: Freundschaft hilft bei der Genesung

6. Februar 2014

Im ersten Teil dieser vierteiligen Serie schauen wir nochmals auf die Rettungsaktion zu Neujahr 2013 und verfolgen die Fortschritte der sechs Bären, die damals zu uns ins Rettungszentrum in China kamen. Das darauffolgende Jahr hat ihr Leben verändert. Kein schmerzhaftes Abzapfen der Galle und keine winzigen Käfige mehr. Jetzt heißt es, gesund werden und ein neues Leben mit neuen Freundschaften beginnen!

katie and Mac take a stroll

Ein Jahr nach der Rettungsaktion zu Neujahr genießen alle sechs Bären das Leben im Rettungszentrum. Ihre Erfahrungen und die achtsame Behandlung haben zu dauerhaften Bindungen innerhalb der Gruppe geführt.

Zwei dieser Bären sind Katie und Mac (Bei der Ankunft nannten wir sie Toby), die in winzigen Käfigen bei uns ankamen.

Katie caged

Mac caged

Monatelang waren sie während ihrer Rehabilitierung in benachbarten Käfigen untergebracht. Beiden musste die kaputte Gallenblase entfernt werden und die Tierärzte kümmerten sich auch um ihre abgebrochenen und fauligen Zähne.

Schließlich konnten die beiden Bären in festen Behausungen untergebracht werden. Die zurückhaltende Art der beiden harmonierte perfekt, obwohl Mac manchmal das Futter von Katie stahl.

Mac war die erste der beiden, die den Schritt ins Freie wagte – während Katie schlief, steckte sie ihre Nase aus der Tür hinaus. Sie sah womöglich zum ersten Mal den Himmel, schnappte sich eine Frucht und schoß wieder zurück in die Behausung.

Die Zuneigung zwischen Katie und Mac ist während der gemeinsamen Genesungsphase entstanden. Doch wir mussten abwarten, wie sich das entwickelt, wenn die beiden die anderen geretteten Bären im Haus 9 treffen. Denn diese hatten schon eine eigene Gemeinschaft gebildet.

Heidi Quine, Bären-Managerin, beschrieb wie das Paar mit diesem Wechsel zurecht kam:

„Der neue Raum machte ihnen sofort Freude. Doch neue Freundschaften schlossen sie nur langsam. Beide sind so zurückhaltend, dass sie die Zusammenführung ganz nach eigenen Vorstellungen gestalteten. Meist dachte das Paar wohl, dass die neuen Erfahrungen es nicht wert waren, ein Schläfchen zu unterbrechen. So als wollten sie sagen: 'Oh schau, wieder ein Bär. Ist wohl Zeit für eine neue Schlummerrunde.'"

A moon bear bond

 

Wenn das Leben im Bärenhaus 9 sich noch nicht komplett um diese beiden dreht, ist das ganz normal. Noch lernen sie, Bären zu sein. So berichteten die Bärenpfleger sogar, dass die beiden gelernt haben, die wohlschmeckenden Zweige zu fressen, die die Bären täglich bekommen.

Heidi ergänzte:

„Weder Katie noch Mac wussten, was es mit diesen Zweigen auf sich hat wenn wir sie ihnen anboten. Zunächst ignorierten sie sie einfach oder schnüffelten nur mal kurz daran. Nur durch die Beobachtung der anderen Bären, die sie fressen, erkannte Mac wie gut sie sind. Katie war diesbezüglich viel langsamer.“

Nic Field, Direktorin des Bären- und Tierärzteteams ergänzte:

„Der armen Mac wurde schon in der ersten Woche nach ihrer Ankunft die Gallenblase von der Größe einer Wassermelone entnommen. Wenn die Menschen nur den kranken, schmerzhaften Zustand sehen könnten, würde niemand mehr Bärengalle und menschliche Gesundheit zusammenbringen. Doch beide Bären sind Kämpfer, trotz ihrer Zurückhaltung.

„Jahrelang in winzigen Käfigen auf den Gallefarmen gefangen, sind sie jetzt hier. Sie freuen sich an ihrer Gesellschaft und nehmen langsam ihr neues Leben an. Schmerzfreiheit war der erste Schritt ihrer Genesung, die Erfahrung, ein Teil dieser Gemeinschaft von Bären zu sein, ist der letzte. Bis es soweit ist, hilft ihnen ihr gegenseitiges Vertrauen.“

Vielen Dank an den Fotografen Peter Yuen für diese wunderbaren Fotos.

Katie & Mac playing

Katie and mac together

moon bear pair

moon bear pals meet for lunch

Amongst friends

 

 

 

 

 


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