Dieses Bild im Jahr 2000, in der Animals Asia Rettungsstation in Chengdu, aufgenommen. Der Mondbär Jasper kam gerade aus einer chinesischen Bärengallefarm an, wo er in einem Presskäfig auf dem Rücken liegend gehalten wurde. Bevor Jasper zu Animals Asia kam, war er 15 Jahre lang auf diese Weise eingesperrt.

An diesem Tag wurden noch 63 weitere Bären befreit, die dann einige Kilometer aus den Farmen in Dujiangyang anreisten. Im Rettungszentrum begann schließlich der lange Prozess ihre psychologischen und physiologischen Wunden zu heilen.

Jasper hatte erhebliches Untergewicht, als er in Chengdu eintraf, außerdem hatte er, durch ständiges Scheuern im Käfig, viele kahle Stellen im Fell. Seine Zähne waren durch das Nagen an den Gitterstäben in einem furchtbaren Zustand und in seinem Bauchraum steckte ein metallener Katheder zur Ableitung der Galle. Unter seinem Käfig entstand eine Pfütze aus Gallenflüssigkeit, die aus der Wunde tropfte. Um ihn zu befreien, musste Animals Asia den über 1,80m großen Bär aus dem winzigen Käfig herausschneiden. Seine Muskeln waren, durch 15 Jahre Käfighaltung, schwach und zurückgebildet.

Die Mitarbeiter im Animals Asia Rettungszentrum, waren damals nicht davon überzeugt, dass aus dem Bären noch einmal etwas werden könnte.

Für Jasper bedeuteten Menschen nichts anderes als Grausamkeit und Schmerz.

Jaspers Gallenblase wurde entfernt und seine verfaulten Zähne wurden behandelt. Während er sich langsam erholte, bekam er, zum ersten Mal in seinem Leben, vernünftige Nahrung. Er gewann langsam wieder an Kraft und nahm zu.

Nach einer Weile war er dann in der Lage, seine ersten unsicheren Schritte, hinaus in das naturnahe Gehege und zu den anderen Bären zu machen.

Sein zweites, glücklicheres Leben begann.

Jasper konnte nun im Gehege auf Futtersuche gehen, im Sonnenschein im Gras spielen und über die Jahre lernte Jasper, denen zu vertrauen, die sich um ihn kümmerten. Jetzt genießt er ein Leben, wie es ihm vorher verweigert wurde.

Trotz seiner traumatischen Erfahrungen, wurde Jasper in der Station als Friedensstifter bekannt. Ein Bär, der dazwischen geht und schlichtet, wenn andere sich streiten. 

Animals Asia Gründerin Jill Robinson:

“Ich kann mich noch sehr lebhaft an diese Reise erinnern. Das unvergessliche Bild von Jasper, wie er da hilflos in dem Presskäfig eingeklemmt war, wurde seit dem überall in der Welt gesehen. Ihn in dieser grausamen Situation vorzufinden, war mehr als ein Schock.  Er war vollständig wehrlos, schutzlos ausgeliefert und bewegungsunfähig. Leben konnte man so etwas nicht nennen.

Es war nie ganz klar, ob Jasper sich von seiner Leidenszeit erholen würde, aber er ging seinen Weg und seine unglaublichen Fortschritte haben uns alle verblüfft. Es ist kaum zu glauben, dass dieser aktive, lebenslustige Bär, den wir heute in unserem Rettungszentrum erleben, der selbe ist, der über so viele Jahre in einen kleinen Metallkäfig eingepfercht war.”

Jaspers eindrucksvolle Geschichte begeisterte auch durch das Kinderbuch 'Jasper's Story' Tierfreunde in der ganzen Welt.

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