Als Organisation ist Animals Asia grundsätzlich gegen die Haltung von Tieren in Gefangenschaft. Jedoch sind wir bekannt für unsere Rettungszentren und unsere Programme beinhalten die Zusammenarbeit mit Zoos in Asien und darüber hinaus. Unser Tierschutzdirektor Dave Neale erklärt warum
Animals Asia hält daran fest, dass die Haltung von Wildtieren zum Zweck der Unterhaltung ethisch nicht gerechtfertigt ist. Dennoch existieren Wildtiereinrichtungen und wir sind verpflichtet, mit ihnen zusammenzuarbeiten, um das Wohl ihrer Tiere zu verbessern.
Einfacher gesagt: Es wäre falsch, den Tieren, die uns am dringendsten brauchen, den Rücken zu kehren, nur weil wir mit deren Haltungsbedingungen nicht einverstanden sind.
Kollaborationen hingegen ermöglichen uns, die Lebensbedingungen dieser Tiere direkt zu verbessern, indem wir Tiermanager und Tierärzte trainieren. Wir sind überzeugt, dass Bildung essenziell ist, um das Wissen und die Fähigkeiten zu entwickeln, damit auf die physischen und psychischen Bedürfnisse von Tieren eingegangen werden kann. Indem wir partnerschaftlich mit Zoos, Wildtierexperten und Tierschutzorganisationen zusammenarbeiten, hoffen wir den oft haarsträubenden Lebensbedingungen und dem Missbrauch der Tiere ein Ende setzen zu können.
Der Erfahrungsaustausch findet in beide Richtungen statt. Als Organisation, die Tiere pflegt, hat Animals Asia schon viele Male den Austausch mit internationalen Zooexperten gesucht, um die bestmögliche Behandlung der geretteten Bären zu gewährleisten.
Die Tatsache, dass wir einen gemeinschaftlichen Ansatz verfolgen, bedeutet nicht, dass Animals Asia die Haltung von Wildtieren in Gefangenschaft allumfassend unterstützt. Wir erkennen an, dass es für einige Tiere keine andere Möglichkeit gibt, sei es, weil sie nicht in der Lage sind, in der Wildnis zu überleben oder weil ihr Lebensraum zerstört oder bedroht ist.
Wir sind aber auch sehr besorgt über das Wohlergehen tausender, gefangener Wildtiere in Zoos, Safariparks und Aquarien, die in erbärmlichsten Zuständen leben und sowohl körperlich als auch geistig leiden.
Wir erkennen, dass es nicht möglich ist, sämtliche natürlichen Bedürfnisse von Tieren zu erfüllen, die in Gefangenschaft leben. Wie viele dieser Bedürfnisse von einer Wildtiereinrichtung erfüllt weden können, hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, wie dem Wissen über Tierhaltung und der Gestaltung des Lebensraumes der Tiere.
Dann gibt es da noch tierärztliche Fähigkeiten und die vorhanden Einrichtungen, die Ausbildung des Personals, die Vielfalt der gehaltenen Tierarten und der Wille der Geschäftsführer, das Tierwohl über finanzielle und öffentliche Interessen zu stellen. All diese Faktoren sind in Wildtiereinrichtungen wie Zoos sehr unterschiedlich ausgeprägt. Einige Tiere genießen eine gute Lebensqualität, während andere täglich darunter leiden müssen, dass selbst ihre grundlegendsten Bedürfnisse nicht erfüllt werden.
Abgesehen von unserer oft engen Zusammenarbeit, trennt die Rettungszentren von Animals Asia und Zoos ein fundamentaler Unterschied. Während Animals Asia auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Tieres eingeht, verwalten Zoos Tiere als Teil einer Population, wodurch das Wohl des einzelnen Tieres nicht zu jeder Zeit seines Lebens garantiert ist. Wenn Zoos diesen Ansatz weiter verfolgen, werden die Belange des einzelnen Tieres in den Hintergrund treten. Es ist ein grundlegendes Problem des modernen Zoos.
Teil der Lösung oder Teil des Problems?
Natürlich gibt es das Argument, dass Zoos eine Rolle bei der Arterhaltung und Bildung spielen. Aber können Zoos, in denen Tiere in unnatürlichen Umgebungen gehalten werden und in denen sie zum Teil zu erniedrigenden Tricks zur Unterhaltung des Publikums abgerichtet werden, wirklich für sich in Anspruch nehmen, Mitgefühl und Respekt für Tiere zu vermitteln?
Unsere Kinder müssen über ihre Umwelt und ihre Verantwortung lernen, sie zu schützen. Ein alternativer Ansatz dafür ist es, Empathie und Achtung vor der vielfältigen, heimischen Wildtierfauna zu fördern. Kinder können dieses Wissen als Sprungbrett dafür nutzen, ihr Interesse auf nichtheimische Tierarten auszuweiten.
Wir sollten sicherstellen, dass unsere Kinder Tieren gegenüber sensibilisiert werden. Sensibilisiert für die Bedrohungen, denen sich Tiere gegenübersehen und für die Entscheidungen, die sie treffen können, um Tierarten in deren natürlicher Umgebung zu schützen.
Bis in absehbarer Zukunft werden Zoos weiterhin öffentliche Akzeptanz genießen und wir werden unsere Zusammenarbeit mit ihnen weiterführen, um die Lebensbedingungen gefangener Wildtiere zu verbessern. Wir arbeiten außerdem daran, die Tiermissbräuche zu beenden, die allzu oft im Namen der Unterhaltung stattfinden.
Zwischenzeitlich werden wir auch einen grundlegenden Sinneswandel innerhalb dieser Grundphilosophie unterstützen, zu einer, in der die Haltung von Tieren in Gefangenschaft nicht länger als Lösung eines globalen, hausgemachten Problems gesehen wird.