Ruhe in Frieden, Oliver – der Bär, der eine ganze Bewegung inspirierte

14. November 2014

Oliver at CBRC

Oliver, ein Bär, der 30 Jahre in einem Käfig einer chinesischen Bärengallefarm überlebte, bevor er auf dramatische Weise gerettet wurde, ist im Animals Asia Rettungszentrum in Chengdu, gestorben.

Oliver verlebte viereinhalb glückliche Jahre im Rettungszentrum. Am Mittwoch, nach andauernder Verschlechterung seines Zustandes, kamen das Team und die Tierärzte darin überein, ihn einzuschläfern. Der Operationsraum war voll von Mitarbeitern, die ihn gerettet und versorgt haben, alle wollten sich ein letztes Mal von ihm verabschieden.

Seine Rettung aus einer Bärenfarm in Shangdong, im Jahr 2010, wurde in dem Film “Cages of Shame” (Käfige der Schande), festgehalten. Während der 1.500km langen Heimreise, musste er am Straßenrand notoperiert werden. Die mitreisenden Tierärzte erhielten dabei Unterstützung und Hilfe von einem örtlichen Krankenhaus und der Polizei, was sich entscheidend für sein Überleben zeigte. Sein ungebrochener Wille, das Beste aus seinen Jahren in der Rettungsstation zu machen, bewegte die Aktivisten, für die er eine Inspiration wurde.

Die Lebenserwartung von Braunbären, liegt bei nur etwa 30 Jahren und Oliver hat diese lange Zeit in einem Käfig verbracht. Doch es schien bestimmt, dass er seine zusätzlichen Jahre damit verbringen durfte, in der Animals Asia Rettungsstation, im Gras und unter freiem Himmel in der Sonne zu verbringen.

"Cages of Shame" wurde Tierfreunden in Städten und Gemeinden in der ganzen Welt vorgeführt.

Animals Asia Gründerin und CEO, Jill Robinson MBE:

“Im Jahr 2010 fanden wir Oliver als gebrochenen Bären vor. Sein Körperbau und seine Beine waren durch die Enge des Käfigs verformt und es musste befürchtet werden, dass er die lange Reise von 1.500km nach Hause, nicht überleben wird.

Als sich Olivers Zustand verschlechterte, er begann heftig zu hecheln und nahm nicht mehr zu sich, kamen die Veterinäre von Animals Asia zu dem Schluss, dass nur eine Notoperation ihn noch retten konnte."

Jill Robinson weiter:

"Er war ein alter Bär, der mehr gelitten hat, als man sich nur vorstellen kann, aber es durfte einfach nicht sein, dass er es so kurz vor seiner Freiheit nicht mehr schafft.”

Eskortiert von der örtlichen Polizei, steuerte der Konvoi ein nahe gelegenes Krankenhaus an, um eine Flasche Sauerstoff auszuleihen, die für die Narkose notwendig war. Während einer intensiven, vierstündigen Operation, inmitten einer anteilnehmenden riesigen Menge Menschen, wurde Olivers Gallenblase entfernt. Zusammen mit einer grausamen Metallspirale, die seine Peiniger in die Bauchhöhle einbrachten und die auf schmerzhafte Weise die Gallenblase an der Bauchwand befestigen sollte. Am folgenden Tag sollte er seine Rettungsstation erreichen.

Oliver wanders in his enclosure at CBRC

Jill weiter:

“Er brachte an dem Tag so viele Menschen zusammen, von Shangdong bis Chengdu und überall im Land, das gelang ihm von da an weiterhin. Als ein alter Bär, der nicht aufgeben wollte, inspirierte sein Kampf uns für den unsrigen. Seine Geschichte wurde in der ganzen Welt erzählt und hat die Aufmerksamkeit auf den Horror der Bärengallefarmen gelenkt. Unser gebrochener Bär wurde so zum Lehrer. Seine ruhige und freundliche Art wird uns weiterhin zur Rettung vieler anderer Bären antreiben."

Die Direktorin des Animals Asia China Bear und Vet Teams, Nic Field:

“Olivers Geschichte ist so eindrucksvoll, dass sie zum Leitmotiv der wachsenden Unterstützung unserer Arbeit in China wurde. Er steht für so viele stellvertretend für die tausende Bären, die immer noch in Chinas Bärengallefarmen dahinvegetieren. Darüber hinaus wurde er zu einem Symbol der Hoffnung. Jeder Besucher der Rettungsstation und jeder Unterstützer weltweit kennt die Geschichte von Oliver. Ich bin ganz sicher, sein Vermächtnis wird fortdauern.

Das gesamte Team war von seinem Ableben erschüttert und wird ihn schmerzlich vermissen. Die Gewissheit, dass wir ihm mehr als vier Jahre Freiheit verschaffen konnten tut uns gut. Ungeachtet aller Gräuel, durch die Oliver gegangen ist, hatte er doch eine versöhnliche und zuversichtliche Natur, die alle berührte, die ihn kennenlernen durften.”

Goodbye Oliver


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