Unser Rettungsteam hat am Freitag, mithilfe eines Krans, vielen Früchten und Honig, auf eindrucksvolle Weise einen dritten Bären gerettet.

Die letzten vier Jahre wurde der männliche Bär, der nun Bern heißt, hinter einer Raststätte in einer kleinen Stadt in der Provinz Ba Ria gehalten.

Über Berns Vergangenheit ist so gut wie nichts bekannt, aber wir wissen dass er seit mindestens 10 Jahren eingesperrt ist. Bern wird einem ausführlichen Gesundheitscheck unterzogen sobald er in unserem Rettungszentrum eingetroffen ist, so kann festgestellt werden, ob ihm in der Vergangenheit Gallensaft abgezapft wurde.

Dank eines lokalen Kranführers war es dem Team möglich, Bern ohne Narkose in seinen Transportkäfig zu bringen.

Berns bisheriger Käfig wurde auf eine Freifläche gehoben. Die Türöffnungen der beiden Käfige wurden sicher miteinander verbunden.

Berns liebster Snack – Früchte mit Honig – wurden genutzt, um ihn zu ermutigen in den Transportkäfig zu gehen. Als er im Transportkäfig angelangt war, kam der Kran erneut zum Einsatz, um ihn auf den Transporter zu heben, der ihn nun in sein neues Zuhause fährt.

Tierkrankenschwester bei Animals Asia, Lisa Brailey:

“Es war sehr wichtig Bern bei dieser Aktion zu beruhigen. Glücklicherweise hatten wir ihm bereits Marshmallows, Honig, getrocknete Bananen und Kondensmilch angeboten, wir wussten also schon was er gerne mag.

Bern hat über 45 Minuten gebraucht, um sich wohl genug dabei zu fühlen, seinen alten Käfig gegen den Transportkäfig einzutauschen – trotz all der Leckereien die dort auf ihn warteten. Was er brauchte war am Ende einfach nur Geduld und ein bisschen Honig.“

Seine Rettung wurde bereits lange geplant, aber die Formalitäten waren bis zum Morgen der Rettung noch nicht abgeschlossen. Dann wurde er endlich in die Obhut von Animals Asia übergeben.

Eine visuelle Untersuchung überzeugte das Tierärzteteam davon, dass Bern gesund genug ist, um die Reise anzutreten.

Leitender Tierarzt Joost Philippa:

“Bern ist ein riesiger Bär und weist stereotypes Verhalten auf, welches bei gestressten Bären oft zu beobachten ist. Das Resultat ist Haarverlust auf seinem Kopf. Generell sind er und die zwei anderen Bären aber gesund genug, um die Reise anzutreten.

Je schneller wir sie in unser Rettungszentrum bringen können, desto schneller können wir Ihren Zustand einschätzen und die Rehabilitierung kann beginnen.“

Bern wird sich nun Yogi und Coco, auf der Reise an der Küste Vietnams zum Rettungszentrum in Tam Dao, anschließen.

Das Team hofft, die Küstenstadt Phan Rang in der Ninh Thuan Provinz am Freitagabend, um ca. 20:00 Uhr Ortszeit zu erreichen.

Bern wurde nach der Stadt in der Schweiz benannt. Animals Asia hat viele Unterstützer aus der Schweiz, nicht zu vergessen den Botschafter der Schweiz hier in Hanoi, der uns sehr bei unserer Kampagne „Save the Halong Bears“ unterstützt.

Direktor Animals Asias in Vietnam, Tuan Bendixsen:

“Wir sind hocherfreut dass alle drei Bären in unsere Obhut übergeben wurden und bereit sind, die lange Reise in Ihr neues Zuhause anzutreten. Es ist sehr heiß hier im Süden, stündliche Pausen sind also notwendig, um die Bären mit Wasser zu versorgen und es ihnen so komfortabel wie möglich zu gestalten.“

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