Ärger über steigende Gewalt in Zusammenhang mit Hundefleischhandel wächst in Vietnam.

5. November 2014

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Vergeltungsaktionen von Bürgerwehren gegen Hundediebstahl sind mittlerweile an der Tagesordnung und sind immer häufiger in den Schlagzeilen zu finden.

In den letzten sechs Monaten waren in vietnamesischen Tageszeitungen immer wieder Berichte über Kriminalität im Zusammenhang mit dem Handel von Hundefleisch zu lesen. Viele Artikel enthalten Geschichten über brutale Bandenkriege mit Messern und Betäubungswaffen, Verfolgungsjagden, jugendliche Opfer und Lynchjustiz.

Die Gewalt ist eine direkte Reaktion auf die ansteigende Wut der Bevölkerung im Land, die mehr und mehr die wirkungslosen Gesetze reklamiert.

Schlachthunde werden mit etwa VND1 Million (etwa USD$50) pro Tier gehandelt – das liegt weit unter der Grenze in Höhe von VND2 Millionen (etwa $100), ab der die Verbrechen verfolgt werden.

Hundediebe nutzen diese Gesetzeslücke und stehlen relativ ungeahndet Haus- und Wachhunde.

Le Duc Chinh from ACPA on the dog meat industry in Vietnam

Der Direktor von Animals Asia Vietnam, Tuan Bendixsen:

“Mit jedem Bericht über Kriminalität im Zusammenhang mit Hundefleisch, wächst die Wut in der Bevölkerung. Wir können selbstverständlich keine Gewalt billigen, aber der anschwellende Zorn ist ein ganz klares Zeichen dafür, dass sich die Einstellung der vietnamesischen Bevölkerung zu Hunden ändert und Diebstahl und Gewalt gegen Hunde nicht mehr toleriert wird.

Hundefleischhandel ist ungesetzlich und das ist seine Achillesferse. Darauf konzentrieren wir uns zusammen mit den Kollegen des ACPA in unserer andauernden Arbeit, um diese Industrie zum Erliegen zu bringen.“

Anfang diesen Jahres gelang es der Asian Canine Protection Alliance (ACPA) ein Moratorium durch zu setzen, mit dem Erfolg, dass nun für den Import von Hunden nach Vietnam die Abstammung und Gesundheit nachgewiesen und ein Zertifikat gegen Tollwut vorgelegt werden muss.

Davor wurden aus Thailand zwischen 200.00 und 500.000 Hunde pro Jahr für den vietnamesischen Markt importiert. Der geschätzte Verbrauch liegt in Vietnam bei etwa 5 Millionen Hunde pro Jahr, was einen Rückgang von etwa 10% bedeutet, den die Händler nun anders decken müssen.

Animals Asia's Vietnam Director Tuan Bendixsen on the trade in Vietnam

ACPA Koordinator Le DucChinh dazu:

“Wir glauben, es ist entscheidend, den Bedarf zu senken. Der Handel mit Hundefleisch ist momentan im Rampenlicht und die lange Zeit über praktizierten illegalen Methoden kommen an das Tageslicht. Das tut der Industrie nicht gut und wir können beobachten, dass, vor allem in Gegenden mit mehr Bildung und besseren Einkommen,  Hundefleischrestaurants bereits schließen. Selbst dort, wo man bisher den Verzehr von Hundefleisch als akzeptabel ansah, ändert man die Auffassung, nachdem bekannt wurde, dass die Hunde illegal und auf brutale Weise beschafft werden.

Der Verzehr von Hundefleisch ist in Vietnam völlig legal, aber die mit der Beschaffung verbundenen Gewalt und Kriminalität zeigt, dass es keine tragfähige Industrie für Hundefleisch gibt, zumindest keine, die durch Verordnungen in einem sicheren und humanen Rahmen stattfinden kann. Tierschutzverordnungen und Vorschriften zur Nahrungsmittelhygiene verhindern eine Produktion in landwirtschaftlichen Dimensionen. Die einzige langfristige Lösung ist also den Handel ein für alle mal zu beenden. Hunde wurden traditionell immer als Spezialität verspeist und nicht, um den täglichen Bedarf an Nahrung zu decken. Das Schließen der Hundefleischrestaurants wird keine Hungersnot auslösen.”

ACPA wurde durch Animals Asia, Change for Animals FoundationHumane Society International und der Soi Dog Foundation gegründet, mit dem erklärten Ziel den unmenschlichen Handel mit Hundefleisch in Südostasien zu beenden.

Dogs on truck to Vietnam 3


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