Mit Stopp von Tierschauen steigen die Besucherzahlen

30. Mai 2013

Als der Zoo von Nanjing 2011 seine Tierschauen stoppte, fürchtete man eine Abnahme der Besucherzahlen als Folge. Doch das Gegenteil geschah – der Zoo verzeichnete statt dessen die höchste Zahl von Besuchern seit fünf Jahren.

2010 besuchte Animals Asia den Zoo von Nanjing und berichtete über eine große Zahl verschiedenster Tierschauen. Darunter Bären auf dem Fahrrad, tauchende Schweine, zahme Tiger und Vogelattraktionen. Als die chinesische Regierung ein Jahr später beschloss, Tierschauen zu verbieten, bedeutete dies für den Zoo ein radikales Umdenken.

Das Management des Zoos entschloss sich, anstatt wie bislang in Tierschauen nun massiv in die Information zur Arterhaltung zu investieren.  Die Kosten von ein einigen Tausend bis hin zu ein paar Zehntausenden US Dollars wurden schon bald belohnt.

2010 besuchten insgesamt 867.513 Menschen den Zoo. Mit dem Stopp der Tierschauen 2011 wuchs diese Zahl weiter kontinuierlich und überwand zum ersten Mal die 1-Millionen-Grenze mit 1.011.035 Besuchern. 2012 war das erste komplette Jahr ohne Tierschauen. Die Zahlen stiegen weiter auf 1.026.756 – das zweite Jahr in Folge mit Wachstum und mehr als einer Million Besuchern.

Dave Neale, Direktor Tierschutz bei Animals Asia, sagt dazu:

„Wir freuen uns für den Zoo von Nanjing, doch wir sind nicht besonders erstaunt über diesen Wandel. Immer wieder sehen wir, dass die Forderung nach Tierschauen von jenen übertrieben geäußert wird, die sie liefern. Zu oft erkennen die Zoos nicht, dass sie bereits Besucher verlieren, denn die Lust auf Tierschauen und die damit einhergehende Ausbeutung von Tieren schwindet rasch. Jetzt möchte man mehr lernen über das komplexe Leben von Tieren, ihren Lebensraum und wie dieser am besten zu erhalten ist. Der Zoo von Nanjing verdient Lob dafür, mit der Vergangenheit gebrochen zu haben und auf solch dynamische und bewusste Art und Weise in die Zukunft zu gehen.“

Die Investitionen und der Wandel hin zu einem umweltbewussteren Ansatz wurde vom Leiter des Informationsbereichs des Zoos von Nanjing, Frau Bayli bestätigt:

„Im März 2011 stoppten wir die Tierschauen und verstärkten unsere Informationen über die Arten und deren Schutz für das Publikum. Die Investitionen gingen hier hoch von einigen zehntausend RMB auf 800.000 RMB. Dazu verstärkten wir unsere Anstrengungen für das Marketing bei Besuchergruppen und leiteten die Besucher, speziell Besuchergruppen, hin zum wirklichen Verständnis der Grausamkeiten, die in Tierschauen stecken.“


ZURÜCK