Celeste kennenlernen

Ein neuer Anfang für eine Bärin, die 20 Jahre lang auf ihre Freiheit wartete

Endlich gerettet

Celeste verbrachte zwei Jahrzehnte eingesperrt in einem trostlosen Käfig auf einer Gallefarm in Phung Thuong, Hanoi. Wahrscheinlich war sie als Welpe der Wildnis entrissen worden und hatte zusehen müssen, wie ihre Mutter von den Wilderern getötet wurde.

20 lange Jahre lang erduldete Celeste ein Leben ohne jede Annehmlichkeit, ohne Gesellschaft und ohne Fürsorge. Es gab kein weiches Bett für sie, kein Spielzeug, keine sanften Berührungen. Nur einen kalten Metallkäfig und den Schmerz wiederholter Galleextraktionen. Doch 2024 änderte sich alles. Animals Asia rettete Celeste und zwei andere Bären, Romeo und Kenny, und brachte sie nach Hause in unser neu eröffnetes Rettungszentrum in Bach Ma, Vietnam.

Erste Schritte ins geschützte Leben

Vom Augenblick ihrer Ankunft an zeigte Celeste Zeichen eines Traumas, aber auch ihrer Widerstandskraft. Während ihrer ersten Tage in Quarantäne war sie vorsichtig, reagierte empfindlich auf neue Gerüche und Geräusche und blieb zurückhaltend in der Nähe ihrer Pfleger. Doch mit Hilfe von Freundlichkeit, Geduld und zahlreichen Leckereien fasste sie allmählich Vertrauen.

Celestes Hauptpflegerin, Ellie, wurde rasch zu ihrer sanften Anleiterin, indem sie ihr köstliche Häppchen und wohltuende Duschen anbot und beruhigend mit ihr sprach. Allmählich ließ Celeste uns näher an sich heran. Ihr Lieblingsfutter? Sirup, Zuckerrohr und getrocknete Mango. Ihre Lieblingsbeschäftigung? Entzückt im Wasser plantschen.

Die Heilung beginnt

Nach 30 Tagen in Quarantäne wurde Celeste zum ersten Mal gründlich gesundheitlich untersucht. Die Tierärztin Huong stellte ihre überraschend gute Verfassung fest: ein dichter, glänzender Pelz, gesunde Zähne und weiche, noch jugendliche Pfoten – bemerkenswert für einen Bären, der so lange in einem Käfig gehalten worden war.

Doch Celestes Gallenblase, eine schmerzvolle Erinnerung an ihre Vergangenheit, zeigte Symptome einer bakteriellen Infektion – Folge der illegalen Galleextraktionen, die sie erduldet hatte. Wir begannen sofort mit der Behandlung, fest entschlossen, ihr Leid zu lindern und sie bestmöglich zu versorgen.

Bald danach zog Celeste in ihre geräumige neue Unterkunft um. So viel Platz hatte sie in zwei Jahrzehnten nicht gehabt, voller Sackleinen, Puzzlefeedern, Hängespielzeug und einem Wasserbecken zur Erfrischung. Zunächst blieb sie vorsichtig im Umgang mit anderen Bären. Doch Tag für Tag wuchs ihr Selbstvertrauen.

Freundschaft und Freiheit

Einer der anrührendsten Meilensteine ihres Wegs war gekommen, als Celeste nach draußen trat und Gras unter den Pfoten spürte. Sie schnüffelte, betrachtete die Berge, badete im Sonnenschein. Es war eine Freude, das zu sehen.

Und dann kam ein weiterer zauberhafter Moment: Sie traf mit Kenny zusammen. Es war ihre erste richtige Begegnung, nachdem sie auf der Farm jahrelang Seite an Seite gelebt hatten, und sie beschnüffelten einander ausgiebig, beklopften sich spielerisch und zeigten ihre Neugier aufeinander. Celeste – einst verängstigt und zurückgezogen – tobte jetzt auf Verfolgungsjagd herum, rangelte und spritzte mit Wasser um sich, die Augen leuchtend vor Freude. Bald stieß Romeo zu der Gruppe, und die drei Bären wurden unzertrennlich.

Sie suchen sich gemeinsam ihr Futter, spielen zusammen, ruhen sich zusammen aus. Und wenn Kenny oder Romeo noch unsicher sind, ist es Celeste, die sie mutig anführt. Die drei, die einst Seite an Seite in stillem Leid lebten, blühen jetzt in einer Welt voller Farben, Bewegung und Kontakte auf.

Eine Zukunft voller Verheißungen

Heute ist Celeste eine selbstbewusste, gesunde Bärin mit viel Unsinn im Sinn und einer Unterkunft voller Spielzeug und Stroh. Sie verbringt ihre Tage auf der Futtersuche, im Spiel auf ihrer Reifenschaukel, faul ausgestreckt im Gras und triefend nass in ihrem geliebten Wasserbecken.

Sie hat eine ganz besondere Bindung zu ihren Pflegern entwickelt, die ihr ein tiefes Gefühl von Sicherheit schenken. Sie weiß, dass sie in ihrem Zuhause fürs Leben angekommen ist. Dank Ihrer Liebe und Ihrer Unterstützung überlebt Celeste nicht länger nur – es geht ihr richtig gut.