
Versorgung von Bären
Heilung für das Leben
Für jeden Bären, der von Animals Asia gerettet wird, beginnt im Augenblick seiner Ankunft in seinem Zuhause im Rettungszentrum ein neues Leben. Manche von ihnen sind verängstigte Welpen, andere – von den Gallefarmen – haben nach Jahren der Misshandlung körperliche und emotionale Wunden davongetragen.
Diese Bären sind individuelle Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Charakteren, Geschichten und Bedürfnissen. Darauf achten wir bei jedem Aspekt ihrer Versorgung – von der medizinischen Behandlung bis hin zur Sozialisierung -, damit sie die beste Chance auf Genesung und Wohlergehen erhalten.
Die Quarantäne und die ersten Schritte
Für alle geretteten Bären beginnt das Leben im Rettungszentrum mit mindestens 30 Tagen in Quarantäne. Diese wichtige Phase sorgt für die Sicherheit der anderen Bewohner und gibt unseren Teams Zeit, um den körperlichen und psychischen Gesundheitszustand eines jeden Bären einzuschätzen.
Außerdem dient diese Zeit der Eingewöhnung. Viele Bären haben Jahre einsamer Gefangenschaft hinter sich und brauchen Zeit, um die neuen Geräusche, Gerüche und Abläufe im Rettungszentrum in sich aufzunehmen und sich an ihre Mitbewohner ebenso wie an die Menschen, die sich um sie kümmern, zu gewöhnen.
Während der Quarantäne beginnen unsere Pfleger mit einem sanften Desensibilisierungsprozess. Puzzlefeeder, Spielzeug und neues Futter entfachen Neugier und lenken ab, während der Alltag des Rettungszentrums mit seinen Geräuschen und Bewegungen abläuft, sodass die Bären merken, dass es nichts zu fürchten gibt. Sobald ein Bär sich eingelebt hat, steht die erste komplette gesundheitliche Untersuchung an.




Fachkundige medizinische Versorgung
Die gesundheitliche Untersuchung legt oft die düsteren Folgen der Gallefarmen bloß: geschädigte Gallenblasen, abgebrochene Zähne, Beweglichkeitseinschränkungen, Blindheit. Unsere fachkundigen Teams für tierärztliche und verhaltensrelevante Versorgung begegnen dem mit eigens angepasster Pflege – von Operationen bis hin zu regelmäßig verabreichten Medikamenten, Physiotherapie und besonderer Diät.
Der Gesundheitszustand der Bären wird regelmäßig durch Tests, Röntgenuntersuchung, Blutentnahmen und andere Maßnahmen überwacht. Die Behandlung setzt sich während ihres ganzen Lebens fort, je nach ihren aktuellen Bedürfnissen.




Ein neues Zuhause und neue Freunde
Nach der Quarantäne beziehen die Bären große Unterkünfte. Jede Unterkunft verfügt über Hängematten, Betten, Gegenständen zur Verhaltensanreicherung wie Spielzeug und natürliches Stöbermaterial sowie kleine Wasserbecken, sodass die Bären Muskelkraft und Beweglichkeit steigern können, während sie alles erkunden. Die Unterkünfte sind durch Schiebetüren miteinander verbunden, sodass die Bären einander gefahrlos und bequem zum ersten Mal begegnen können.
Von hier aus werden die meisten von ihnen ganz allmählich und vorsichtig mit anderen Bären bekanntgemacht. In freier Natur kommunizieren Bären miteinander und versammeln sich dort, wo es reichlich Ressourcen gibt, und daher kann ihnen die Gruppenhaltung in unseren Rettungszentren die Möglichkeit verschaffen, soziale Kontakte genauso zu knüpfen, wie sie es natürlicherweise tun würden. Dauerhafte Beziehungen können für gerettete Bären höchst therapeutisch sein, und viele von ihnen gehen enge Beziehungen ein.




Die ersten Schritte in die Freiheit
Der Schritt hinaus ins Gehege im Rettungszentrum ist ein Meilenstein auf dem Weg eines jeden geretteten Bären.
Für viele von ihnen ist es das erste Mal seit Jahrzehnten – oder das erste Mal im Leben -, dass sie auf natürlichem Boden stehen, die Sonne auf dem Fell spüren und den Himmel ohne Käfiggitter sehen. Manche Bären stürzen neugierig hinaus, andere nehmen sich Zeit, sind vorsichtig und setzen sich erst einmal hin, um alles in sich aufzunehmen.
Wie auch immer die Bären auf diesen denkwürdigen Augenblick reagieren, stets ist es für Unterstützer wie Mitarbeiter, mit deren Hilfe das möglich wurde, eine intensive und bewegende Erfahrung.
Speziell angepasste, lebenslange Versorgung
Welpen
In unserem Rettungszentrum Vietnam wird jeder Welpe mit Pflege rund um die Uhr per Hand aufgezogen. Mit Hilfe von Flaschenfütterung, Unterstützung früher Entwöhnung und individuell gestalteter Verhaltensanreicherung kann er zu einem selbstbewussten jungen Bären heranwachsen.
Die kleinen Bären werden allmählich an feste Nahrung gewöhnt und möglichst mit einem Spielgefährten zusammengebracht. Sobald sie unabhängiger werden, unterstützt sie unser Team weiter auf dem Weg in ein erfülltes und reichhaltiges Leben im Rettungszentrum.




Bären mit Behinderungen
Infolge von Schlingen und Gefangenschaft fehlen einigen Bären bei ihrer Ankunft Gliedmaßen, sie sind blind oder in ihrer Bewegung eingeschränkt. Ihre Pflege erfordert besondere Aufmerksamkeit: Physiotherapie, angepasste Gehegeausstattung, Gewichtsregulierung und zusätzliche Beobachtung. Wir sorgen dafür, dass diese Überlebenden in Würde und so unabhängig wie möglich leben können.
Jeder Bär steht vor seinen eigenen Herausforderungen. Manche benötigen andere Fütterungsweisen, weichere Lager oder Extra-Betreuung draußen. Unser Team passt die Umgebung und die Abläufe ständig an, um dafür zu sorgen, dass jeder Bär ungefährdet, voller Selbstvertrauen und mit allem Komfort auf Entdeckungstour gehen, spielen und sich ausruhen kann.




Ältere Bären
Viele Bären sind bereits in fortgeschrittenem Alter, wenn sie gerettet werden, oder werden in unserer Obhut alt. Diese Senioren erhalten individuelle Unterstützung bei Problemen, die mit dem Alter in Verbindung stehen, etwa Arthritis oder Verlust des Sehvermögens. Wir passen die Unterkünfte mit Rampen, rutschfesten Böden und abgesenkten Betten an. Die Bären leben friedlich „im Ruhestand” zusammen und werden ständig im Auge behalten, damit es ihnen gut geht und ihre Lebensqualität erhalten bleibt.
Ältere Bären benötigen oftmals häufigere tierärztliche Untersuchungen, dauerhaft Schmerzmittel und angepasste Übungsroutinen. An erster Stelle steht ihr Wohlbehagen – ob es um weichere Schlafplätze geht, um ruhigere Gefährten oder leichteren Zugang zu Futter und Wasser. Jede Maßnahme dient dazu, ihnen dabei zu helfen, in Würde alt zu werden, jeden Tag zu genießen und für den Rest ihres Lebens das Leben voll auszuschöpfen.
Verhaltensanreicherung und Ernährung
Jeder Bär erhält eine speziell abgestimmte Ernährung die reich an Obst, Gemüse und Proteinen ist und sowohl seine Gesundheit unterstützt als auch das natürliche Verhalten der Futtersuche fördert. Verhaltensanreicherungen – von Puzzlefeedern bis hin zu versteckten Leckereien – halten die Bären geistig wach, körperlich in Bewegung und allgemein bei guter Laune.




Kooperative Versorgung: Heilen mit Vertrauen
Wir kümmern uns nicht nur um die Bären – wir kümmern uns mit ihnen zusammen. Unser Programm zur kooperativen Versorgung ermöglicht es den Bären, durch vertrauensbildendes Training mit Hilfe positiver Verstärkung an ihrer Gesundheitsversorgung teilzunehmen.
Sie lernen, Wiegekäfige zu betreten, Blutentnahmen zuzulassen oder auf ein Zeichen hin das Maul zu öffnen. Das stärkt nicht nur die Beziehung zwischen Bären und Pflegern, sondern ermöglicht uns auch regelmäßige Kontrollen, ohne dass die Bären jedes Mal betäubt werden müssen, was mit Stress verbunden sein kann und nicht ohne Risiko ist.
Jedes Training ist an den individuellen Bären angepasst. Jede Übungseinheit ist von dem geprägt, wozu der Bär bereit ist, nicht von unseren Vorgaben.

Ein Tag im Leben eines geretteten Bären
Aufwachen in einer gemütlichen Unterkunft, nach versteckten Frühstückshappen suchen, mit Freunden spielen, in Wasserbecken plantschen und in der Sonne dösen – so sieht ein typischer Tag eines geretteten Bären in unseren Rettungszentren aus. Eines Bären, der einst nur Schmerz und Isolation kannte.
Dank Ihrer Unterstützung erhalten diese unschätzbaren Tiere endlich die mitfühlende Versorgung und das Leben, das sie verdienen.
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