Der Bär auf dem Bild – Peter

31. Juli 2015

 

 

Peter ist das, was man unter einem "langen Bären" verstehen könnte. Er bestand nur noch aus Haut und Knochen und war aber mit 107kg ein beachtliches Tier.

Er kam am 9. Januar 2013 in Animals Asias Rettungszentrum an. Er wurde von einer Bärengallefarm gerettet, auf der er in einem der kleinsten Käfige gehalten wurde, die die Rettungsmannschaft je zuvor sah. Der Käfig war etwa 90cm lang und weniger als 60cm hoch.

Er konnte sich in den Jahren, in denen er in buchstäblich in den Käfig hineinwuchs, kaum bewegen.

Jill Robinson, Animals Asias Gründerin und CEO schrieb in ihrem Blog über Peter:

„Als er unter Narkose schlief und wir ihn aus seinem rostigen Käfigsarg wickelten, dachten wir, es wäre ein Wunder, wenn er seine Glieder überhaupt richtig gebrauchen kann. Aber, wie es so oft passiert, der Bär überraschte uns mit seiner Duldsamkeit und dem angestammten Willen, nie zurück zu blicken.“

Peter Egan, Animals Asias britischer Botschafter, dessen Namen er auch trägt, besuchte ihn Tage nach seiner Rettung und erzählt, wie der Bär Peter zur Erholung in einen geräumigeren Käfig kam.

Er beschreibt:

„Als er sich zum ersten Mal in seinem neuen Käfig, der beim Aufstehen regelrecht wackelte, hinstellen konnte, sah das Team ihm mit Tränen in den Augen zu. Auch ich hatte Tränen in den Augen, während ich den Bericht las. Die Vorstellung, dass er nie vorher in seinem Leben aufstehen oder seinen Körper strecken konnte, ist entsetzlich.“

Der Bär Peter war unter den sechs Bären, die im Januar 2013 gerettet wurden, das einzige männliche Tier. Er war in einem schlechten körperlichen Zustand. Da es ihm nicht gestattet war sich zu bewegen, haben sich seine Muskeln zurückgebildet. Sein Fell war nicht dick und glänzend, stattdessen hatte er Stellen, die fast kahl waren.

Die Ballen an Peters Pfoten waren sehr rissig und ausgetrocknet. Die Hyperkeratose wurde durch Mangelernährung verursacht und dadurch, dass er sein ganzes Leben auf Käfigstangen verbrachte.

Das schlimmste war jedoch, dass seine Galle mit einer Methode abgeleitet wurde, die man “free drip” nennt. Dabei wird durch seinen Bauchraum bis in die Gallenblase eine Öffnung gemacht, die permanent offengehalten werden muss, damit die Galle frei abtropfen kann. Die physischen Schmerzen, denen er täglich ausgesetzt war, müssen furchtbar gewesen sein. Die seelischen Qualen sind unvorstellbar.

Die beschädigte Gallenblase wurde entfernt und nach einiger Zeit konnte er in einen Stall umziehen.

https://www.youtube.com/watch?v=Ws3jGfsdAqw

Später kam er in ein Gehege und wurde mit Shamrock zusammengelegt, ein Bär aus derselben Farm, der zur selben Zeit eintraf. Ihre Freundschaft gedieh prächtig.

https://www.youtube.com/watch?v=e2d-U2Te4tI

Diese Freundschaft lebte fort, als sie in eine größere Gruppe von Bären integriert wurden, in deren Mitte sie heute noch leben. Die Wunden verheilen und Peter zieht umher, spielt und sucht jeden einzelnen Tag nach Futter.

Peters "Adoptivvater", Peter Egan, hat das letzte Wort:

„Ich habe beobachtet, wie Peter Vertrauen gewann und seinen warmen Charakter und seinen Sinn für Spaß entwickelte.

So sollten Mondbären ihr Leben verbringen – vorzugsweise natürlich in der Wildnis – aber solange diese grauenvollen Bärenfarmen und die entsetzlichen Geschäfte mit der Bärengalle noch existieren, danke ich Gott dafür, dass es Animals Asia gibt.


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