Das Geheimnis in den Herzen der tapferen Mondbären

21. Januar 2014

Herzspezialisten der tierärztlichen Fakultät der Universität von Liverpool haben die Herzen der stoischen Mondbären untersucht, die lange Jahre in der chinesischen Bärengalleindustrie gefangen waren.

Hannah Stephenson und Chris Linney reisten von Merseyside Chengdu, China, ins Rettungszentrum für Mondbären von Animals Asia. Sie wollten mit den Tierärzten von Animals Asia zusammen arbeiten, die die aus der Galleindustrie geretteten Bären behandeln.  

Beide waren zehn Tage vor Ort und machten Echokardiogramme, EKGs und allgemeine Herzuntersuchungen. Insgesamt konnte das Team 29 Bären und deren Herzprobleme untersuchen.

Nic Field, Direktorin des Bären- und Tierärzteteams bei Animals Asia, sagte:

„Derzeit nimmt die Zahl der aus Gallefarmen geretteten Bären mit nachgewiesenen Herzproblemen zu. Häufig auftretende Probleme sind anormal große Herzen, ungewöhnliche Formen, vermutete Aneurysmen an der Aorta, aber auch klinische Symptome wie Bluthochdruck.

„Eines der primären Ziele dieses Besuchs war es, die vermuteten Diagnosen von Herzspezialisten bestätigen zu lassen, die Ursachen der Krankheiten zu bestimmen und die derzeitigen Behandlungsmethoden dabei zu überprüfen und zu verbessern, um die Gesundheit, das Wohlergehen und generell die Lebensqualität der Tiere langfristig zu verbessern.“

Die Bären von Animals Asia waren zuvor bis zu 30 Jahre lang in winzigen Käfigen eingesperrt. Zusätzlich zapfte man ihnen täglich den Gallensaft ab. Nach der Rettung helfen die Tierärzte von Animals Asia jedem dieser Bären durch Behandlungen und Medikamente bei der Gesundung und der Verbesserung der Lebensqualität.

Unsere Tierärztin, Mandala Hunter-Ishikawa, ergänzte:

„Zu unserer großen Freude haben wir erst kürzlich ein neues, leistungsfähiges Ultraschallgerät mit einer Herzsonde erhalten, mit dem wir das Herz und die Herzklappen besser sehen, die Größe der Herzkammern abschätzen, die Funktion der Herzklappen prüfen und die Funktionsfähigkeit des ganzen Herzens beurteilen können. Die Herzspezialisten aus Liverpool konnten die betroffenen Bären gründlich untersuchen und unsere Tierärzte vor Ort in die Beurteilung der Herzfunktionen mittels des Ultraschallgeräts einweisen. Damit können wir auch eine Datenbank mit Bildern und Maßen normaler Herzen aufbauen, die als Referenz für zukünftige Untersuchungen dienen kann. So ist auch eine bessere Versorgung der Bären mit Herzproblemen möglich.“

Chris und Hannah konnten dem Team auch Tipps zu richtiger Behandlung und Versorgung mit Medikamenten von Bären mit Herzbeschwerden geben. Die Zusammenarbeit mit Chris und Hanna wird weitergehen. Denn zur Analyse der Daten und zur Bestimmung der Ursachen der Herzbeschwerden ist noch weitere Arbeit erforderlich.

Die beiden konnten ihr Wissen auch im Rahmen von Trainings für weitere Tierärzte weitergeben, die schon in der Vergangenheit mit Animals Asia zusammengearbeitet haben.

Chris sagte:

„Wir waren sehr glücklich, dass Rettungszentrum von Animals Asia besuchen zu können und dort die Herzerkrankungen einiger Bären beurteilen zu können. Wir konnten eine Reihe von Herzerkrankungen identifizieren, für die es bereits Behandlungen gibt, die den Bären hoffentlich Lebensqualität während ihrer Jahre im Rettungszentrum schenken. Viele der Bären wiesen signifikante Erkrankungen auf, wie ein vergrößertes Herz, vergrößerte Schlagadern und Bluthochdruck. Zusammen mit den Tierärzten von Animals Asia haben wir hart für die nötige Behandlung und Medikation bei diesen schweren Fällen gearbeitet.

„Das hohe Maß an Fürsorge für die Bären durch die Tierärzte und Bärenpfleger im Rettungszentrum hat uns überwältigt und die Zusammenarbeit mit dem Team war uns eine Ehre. Die Mondbären haben schwere Zeiten durchgemacht und man sah, dass sie jetzt ganz entspannt und friedlich sind. Bezüglich ihrer Herzerkrankungen bleibt noch viel Arbeit und wir hoffen, unsere Zusammenarbeit fortzuführen um gemeinsam mit dem Team von Animals Asia noch mehr Bären helfen zu können.“

Animals Asia dankt Chris und Hanna von ganzem Herzen dafür, dass sie ihre Zeit und Expertise mit unserem Team geteilt haben. Ihr Beitrag war unglaublich wertvoll und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit in der Zukunft. Wir möchten uns auch bei Joanna Reynard, eine unserer ehemaligen Tierärzte, für die Initiierung dieses Besuchs bedanken.

 


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